Ökonomisierung macht sprachlos

Ökonomisierung, die Suche nach Gewinnmaximierung, der Effizienzgedanke: All das bringt Unternehmen Gewinne, nimmt den Mitarbeitern aber ihr soziales Umfeld und damit ihre Stimme innerhalb des Unternehmens.

Beispiel Krankenhaus:

Vor der Ökonomisierung der Medizin eine Selbstverständlichkeit:

  • Arzt und Patient sprechen miteinander.
  • Arzt und Pflege sprechen miteinander.
  • Arzt und Pflegekräfte kennen ihre Patienten mit Namen und können auch die Angehörigen zuordnen.

Dann kam die Verweildauerreduzierung, die Apparatemedizin, der High-Tech-Anspruch. Und nun wird am Gespräch gespart!

Aus Effizienzgesichtspunkten hat all dies seine Berechtigung, aber trägt das Früchte in einem Markt,

  • der keiner ist,
  • der keine Kunden kennt, sondern Patienten,
  • der keine freien Preise kennt, sondern eine Preisbindung,
  • der sein Angebot nicht nach der Nachfrage steuern kann, aber Konkurrenz kennt?

Dieser regulierte Markt lebt von den Menschen, die dort arbeiten.

Er hat ein Produkt, das keines ist: Empathie.

Die Nachfrage kennt dort andere Kriterien als den Blick auf den Preis. 

Patienten beklagen nicht den Preis, sondern die Hetze, den Zeitmangel, das fehlende Gespräch am Krankenbett – und natürlich auch den kalten Kaffee :). Sie fühlen sich alleine gelassen und hilflos in ihrer Angst um ihre Gesundheit an einem ihnen fremden Ort.

Zum Gesundwerden brauchen Patienten deshalb nicht einfach nur Apparate, sondern auch Mitgefühl, Empathie und Zuwendung. Das können nur Menschen leisten. Und diesen Menschen müssen wir einen Anreiz geben, damit sie bereit sind, in einem so anspruchsvollen Markt zu arbeiten. Menschen wollen sprechen, wollen sich einbringen, wollen Teil des Unternehmens sein.

Insofern müssen wir auf dem Gesundheits- und Sozialmarkt auf anderen Wegen nachhaltige Gewinne erzielen.

Die Ökonomisierung ist dabei ein wichtiges Standbein, aber nicht das einzige. Ein ebenso wichtiges ist z.B. das Gespräch. Unternehmen in diesem Markt müssen ihre Produkte neu definieren und auch weiche Erfolgskriterien finanziell bewerten.

Bleiben Sie ökonomisch, aber werden Sie nicht sprachlos, sondern machen Sie Ihre Ethik zu einem Erfolgsfaktor, wir liefern Ihnen dazu die entsprechenden Kennzahlen!