Diese Frage wird uns häufig gestellt.
Und wir finden diese Frage wichtig, denn sie führt uns in der Beantwortung dazu, dass wir über das nachhaltige Unternehmensziel nachdenken. Und dass wir darüber nachdenken, wie das rein kaufmännische Zahlenwerk so miteinander vernetzt werden kann, dass wir ethisches Management messbar machen können.
Unsere marktwirtschaftliche Grundannahme ist, dass Unternehmen Profite erzielen möchten.
Was ändert sich nun, wenn wir über Wirtschaftsethik sprechen?
Wir
ordnen die Gewinnerzielung anders ein:
Selbstverständlich ist Gewinn für ein Unternehmen überlebenswichtig
– aber
ist es der einzige Unternehmenszweck?
- Wohin
führt es, wenn Unternehmen nur alleine zur Profiterzielung
gegründet werden?
- Wie
verhalten sich solche Egoshooter
im gesellschaftlichen Kontext, wenn sie nicht rechts und nicht links
gucken, sondern nur auf ihren Gewinn fixiert sind?
- Macht
Gewinnmaximierung als Selbstzweck zufrieden?
- Können
sich Mitarbeiter mit diesem Zweck identifizieren?
Unsere
“geretteten” Unternehmen beantworten uns diese Fragen
anfangs alle mit “Ich will viel Geld verdienen, der Rest ist mir
egal.”
Und
da setzen wir an, denn diese
Maßgabe hat ja offensichtlich nicht so gut funktioniert, sonst wären
wir ja nicht gerufen worden.
Ethisches
Management möchte natürlich auch Profite erzielen und kann nicht
von Sozialromantik leben. Denn diese Profite sichern das Überleben,
sichern Investitionen, sichern Wachstum und Rücklagen:
für ein erfolgreiches Unternehmen mit hoher Mitarbeiterbindung.
Ethisch
geführte Unternehmen definieren den Profit also als MITTEL für den
Unternehmenszweck, aber nicht als den ZWECK an sich. Ethisch geführte
Unternehmen kennen keine Ausrichtung auf den Profit als Prinzip,
sondern finden ihren Antrieb im
Stolz auf das eigene Produkt.
Und motivieren als Folge davon ihre Mitarbeiter quasi “nebenbei”.
Denn auf seine Arbeit stolz zu sein beflügelt, spornt an und lässt
alle spüren, ein wesentlicher Teil des ganzen Unternehmens zu sein.
Das
ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein fast nicht zu übertreffender
Wettbewerbsvorteil.
Auch ethisch geführte Unternehmen kalkulieren, rechnen, konkurrieren, um Gewinn zu erzielen.
Die Rendite von Ethik ist also eine Mischung aus
- nachhaltigem
Gewinn,
- nachhaltiger
Marktdurchdringung,
- Mitarbeiterbindung,
- Mitarbeiterzufriedenheit
und
- einem
gesunden Wachstum.
Es
ist keine direkt ablesbare Position in der Gewinn-
und Verlustrechnung,
sondern ein Anspruch an die Zukunftsfähigkeit unseres
Zusammenlebens:
von Unternehmen und Gesellschaft.
Die
Angst vor einem
Wettbewerbsverlust erscheint uns hierbei unbegründet. Wir erleben
täglich Unternehmen, die sich im Wettbewerb halten, gerade weil sie
den Wettbewerb durch den eigenen Antrieb beleben, immer das beste
Produkt anbieten zu können. Auch und gerade weil
sie eine geringere Mitarbeiterfluktuation haben, die das Wissen und
Können im Unternehmen hält.
Wir
entscheiden, in welcher Welt wir leben möchten, ethisches Management
scheint hier ein probates Mittel für eine funktionierende
Marktwirtschaft.