Was tun bei dysfunktionalen Teams?

Kennen Sie folgendes Problem: In einem Team – manchmal sogar in einer ganzen Abteilung – bauen sich Spannungen auf, die Arbeit lässt sich immer schwerer bewältigen, das Miteinander wird zum Gegeneinander und bindet immer mehr Energie? Alle werden zunehmend unzufriedener, überforderter und ineffektiver. Woran mag das liegen?

Auf Spurensuche

Jedes Unternehmen wird von Menschen getragen: Mitarbeitende, die ihre unterschiedlichen Fähigkeiten einsetzen, um gemeinsam Unternehmenserfolge zu erzeugen, die dann wiederum den Mitarbeitenden zugute kommen, weil sie deren Arbeitsplätze langfristig sichern. Damit alle gut arbeiten können – jeder für sich und alle miteinander – brauchen diese Menschen bestimmte Bedingungen, u. a.:

  • Klarheit der eigenen Rolle im Unternehmen – wer bin ich im Unternehmen?
  • Klarheit der Aufgaben – was soll ich tun?
  • Vertrauen in Vorgesetzte und Kollegen – kann ich sicher sein?
  • Klarheit der Verantwortungsbereiche – was kann/darf/muss ich (nicht)?
  • Anerkennung der geleisteten Arbeit – ich kann was, und andere sehen es!

Je mehr dieser Bedingungen fehlen, desto schlechter gelingt die (Zusammen-)Arbeit. Die Aufgabe von Unternehmen, ihren Führungskräften und Mitarbeitenden ist es, je nach eigenen Möglichkeiten die genannten Bedingungen dauerhaft zu erzeugen. Dabei können alle auf ein bewährtes Hilfsmittel zurückgreifen:

Die Schallwellen nachhaltigen Erfolges

Was ist damit gemeint? Die Art, wie wir Menschen uns verhalten, wirkt wie Schallwellen auf andere: Wir senden ständig Botschaften aus, die auf alle Menschen in unserem Umfeld treffen, dort „nachhallen“ und Wirkungen erzeugen. Das können gute oder weniger gute sein, nachhaltig zerstörende oder nachhaltig erfolgreiche. Und wie lassen sich die nachhaltig erfolgreichen Schallwellen erzeugen?

Menschen sind Resonanzwesen

Sie reagieren auf das Verhalten anderer mit einem eigenen Verhalten, das ihnen dazu passend erscheint.

Ein Beispiel:

Gibt eine Führungskraft häufig unklare Vorgaben, sendet sie „Wellen der Unklarheit“ aus. Die Mitarbeitenden fühlen sich verunsichert und desorientiert. Um wieder Sicherheit zu gewinnen, reagiert jeder so, wie er glaubt, am besten wieder Klarheit und Orientierung für sich herstellen zu können: Der eine übernimmt mehr Verantwortung und fühlt sich bald überfordert. Ein Zweiter zieht sich stärker zurück und arbeitet qualitativ schlechter. Und ein Dritter nutzt die Verunsicherung, um seine eigenen Bedürfnisse durchzusetzen und verdoppelt seine Arbeitspausen.

Von außen betrachtet erscheint die Situation hochkomplex: „Die ganze Mannschaft spielt verrückt – das Team ist dysfunktional!“ Dabei „arbeiten“ alle sehr gut zusammen … sie sind in Resonanz miteinander und reagieren auf die ausgesendeten Schallwellen. Leider ist das aber nicht die Art von „Arbeit“, die zum Erfüllen der täglichen Aufgaben führt. Diese Art der „Zusammenarbeit“ führt dazu, sich gemeinsam immer weiter auf nachhaltig störende Wirkungen einzustimmen: auf immer mehr Unklarheit und Desorientierung sowie ihren Folgeproblemen, z. B. Strukturverlust, Aggression usw.

Was tun, um es besser zu machen?

Ist der Kopf klar, funktioniert auch der ganze Körper – will man Klarheit im Unternehmen, muss Klarheit auch durch alle Ebenen hindurch ausgesendet werden. Und das gilt für jedes gewünschte Verhalten: Respekt, Offenheit, Leidenschaft für die Arbeit, Umgang mit Ressourcen, Zeitplanung und vieles mehr.

Unser Fazit

Senden Sie das aus, was Sie gerne empfangen möchten. Möchten Sie Ihr Team besser aufstellen? Beginnen Sie damit, Schritt für Schritt weniger zu kontrollieren und mehr Eigenverantwortung zu übertragen, nach klaren Regeln und angepasst an die Möglichkeiten jedes Einzelnen.