Was bindet Mitarbeitende an Unternehmen?

Mitarbeitende, die

  • ihre Aufgaben in Übereinstimmung mit ihrem Selbstbild empfinden,
  • die eigenen Normen und Werte in der Unternehmensphilosophie wiederfinden,
  • erkennen können, dass die eigene und die Unternehmensarbeit einen echten Mehrwert für andere hat sowie
  • sich wohl fühlen im Kreise ihrer Kolleginnen und Kollegen und zugehörig zu ihrem Team,

haben nach Angaben des Handbook for Meaningful Work (Yeoman, Bailey, Madden, Thompson, 2019) mit hoher Wahrscheinlichkeit das Empfinden, eine sinnvolle Beschäftigung auszuführen.

Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass

  • sie engagiert arbeiten,
  • dem Unternehmen lange die Treue halten,
  • seltener krank werden,
  • sich nach außen positiv über das Unternehmen äußern und
  • ihr Unternehmen bei Stellenausschreibungen auch weiterempfehlen.

Wie sieht das in Ihrem Unternehmen aus?

Worauf beruht Unternehmenserfolg?

Neben der wichtigen Portion Glück, die man sich vom Schicksal schenken lassen muss, sind es vor allem zwei beeinflussbare Komponenten, die ein Unternehmen, gleich welcher Größe, erfolgreich sein lässt, aktuell und auf Dauer: die Kultur und die Struktur der Organisation.

Struktur: Prozesse laufen erfolgreich ab, wenn die Rahmenbedingungen passen

Das beginnt mit einer guten Unternehmensstrategie. Ist sie wirklich gut, erübrigen sich viele Probleme. So braucht es beispielsweise keine ausgeklügelte Digitalisierungsstrategie, die für teures Geld eingekauft werden muss. Die Digitalisierung muss sich an die Geschäftsstrategie anpassen und ihr nutzen, nicht umgekehrt. Daher lohnt es sich, immer wieder die eigene Strategie in Augenschein zu nehmen.

  • Was machen wir alltäglich, um unsere Geschäftsstrategie umzusetzen?
  • Ist sie überhaupt allen bekannt: den Mitarbeitenden und den Kunden, den Zulieferern und den gesellschaftlichen Akteuren?
  • Wie vermitteln wir sie? Sieht man sie uns an? Leben wir sie? Oder gehen wir davon aus, dass alle sich selbst informieren sollten?
  • Wie oft haben wir unsere Strategie in den letzten Jahren verändert? Wollen wir konstante Ziele ansteuern oder leben wir von Veränderung? Lassen wir uns von den Außenumständen bewegen oder gestalten wir selbst die Richtung?
  • Woran erkennen wir, dass unsere Geschäftsstrategie für unser Unternehmen die richtige ist? Haben wir geeignete Messinstrumente dafür?

Kultur: Menschen machen Unternehmen erfolgreich

Erfolg steht und fällt mit den Menschen, die ihn einleiten sollen. Und Menschen sind keine planbaren Parameter, sie sind … ja, genau: menschlich. Sie haben Stärken und Schwächen, sie sind manchmal mutlos und manchmal kopflos verliebt, manchmal in Trauer und manchmal schwanger, manchmal richtig wütend und manchmal ganz scheu, sie fühlen sich mitunter orientierungslos oder abgehängt und mitunter voller Tatendrang, sie sind im Widerstand oder werden krank vor lauter Überbeanspruchung oder Unterforderung. Jeder Mensch ist anders, und jeder Zeitpunkt auch – wie soll man damit ein erfolgreiches Unternehmen führen?

Menschen brauchen ein geeignetes Umfeld: eines, das sie anerkennt, ihre Leistungen würdigt, ihnen Eigenständigkeit zugesteht und sie teilhaben lässt am Wissen, am Erfolg, am Wachstum. Und auch eines, das sie herausfordert, anspornt, sie zu Neugier und Experimentierfreude anregt und ihnen Klarheit über das, was geschieht, zumutet. Und ein Umfeld, das ihnen vertraut. Menschen brauchen Lebendigkeit und Ruhe im Wechsel. Dann können diese Menschen Unternehmen auch erstaunlich erfolgreich machen.

Wie Veränderung gelingt – Veränderungsintelligenz ist erlernbar

Im Jahre 1965 hat Gordon Moore, Mitbegründer von INTEL, das so genannte Moor’sche Gesetz aufgestellt, das eine Voraussage für die (damalige) Zukunft machte, die in ihrer Bedeutung sogar weit übertroffen wurde: Es besagt – grob vereinfacht –, dass Veränderungen nicht mehr wie Jahrtausende zuvor linear verlaufen werden, sondern exponentiell, also EXTREM dynamisch. Zu erleben ist das an der digitalen Revolution.

In welchen Zeitabständen legen Sie sich ein neues Smartphone zu? Im Schnitt wechseln in Deutschland Benutzer etwa alle zwei Jahre ihren “digitalen Partner”.

Etwa alle zwei Jahre verändert sich auch der Rest unserer Welt in ihren digitalen Möglichkeiten – und wir Menschen müssen damit und mit all seinen Folgen Schritt halten.

Dass dies ganz und gar keine Selbstverständlichkeit ist, hat die Resonanz auf unseren Artikel Veränderung die Konstante der Zukunft gezeigt: Sie war so groß, dass wir Ihnen hier gerne weitere Impulse geben, wie Veränderung nicht nur digital gelingt, sondern auch von Menschen erfolgreich vollzogen werden kann:

  • Wenn sich das Umfeld ändert, ändert sich auch jeder Einzelne – notgedrungen. Veränderung bedeutet immer auch einen Kontrollverlust. Um einen Teil der Kontrolle über die Situation wiederzuerlangen, ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, WIE man sich verändert. Das gelingt durch Selbstreflexion oder dadurch, dass man sich professionell dabei begleiten lässt, z. B. durch Coaching. Gönnen Sie sich und Ihren Führungskräften diese partnerschaftliche Stärkung, sie erspart schmerzvolles Scheitern.
  • Was Coaching für den Einzelnen ist, ist Mentoring für das Unternehmen. Auch ein Unternehmen als Ganzes ist ein “Organismus”, der Schwierigkeiten mit Veränderungen hat. Was würde wohl geschehen, wenn in Ihrem Unternehmen ab Morgen alle ihre Software austauschen müssten? Wie lange würde es dauern, bis wieder Ruhe einkehren könnte? Damit das Unternehmen selbst sich Veränderungen stellen kann, braucht es hin und wieder Unterstützung: ein Unternehmens-Mentoring.
  • Lassen Sie allen Beteiligten Zeit, in das Neue hineinzuwachsen. Allzu schnell Übergestülptes erzeugt das Gefühl, “überfallen” zu werden – und das wiederum erzeugt Gegenwehr.
  • Unterstützen Sie Verbesserungsvorschläge aus der Belegschaft in dieser Zeit der Neuanpassung. Das stärkt das Gefühl, selbst mit dabei zu sein, und das wiederum stärkt den Zusammenhalt.
  • Lassen Sie Fehler zu. Neues muss erst einmal “durchprobiert” werden. Das unterstützt alle, das Neue zum Vertrauten zu machen.
  • Belohnen Sie die Fähigkeiten, sich von Altem zu trennen und Neues zu wagen, z. B. indem Sie Fortbildungen anbieten oder die Eigeninitiative von Teams stärken, statt die Initiative ausschließlich von oben nach unten zu unterstützen.
  • Halten Sie den Kontakt von Führungskräften und Belegschaft lebendig. Führung bedeutet auch, in Verbindung zu bleiben mit den Menschen, die man führt.
  • Öffnen Sie sich dafür, dass Veränderungen auch Verbesserungen sein können, nicht nur das Verlassen von sicherem Terrain. Wir Menschen sind Gemeinschaftswesen, wir “stecken uns an” mit den Gefühlen anderer. Jeder, der mit echter Offenheit auf das Neue zugeht, stärkt alle anderen, die sich gerne damit anstecken lassen. Das kennen Sie von negativen Gefühlen gut – es funktioniert auch im Positiven.
  • Und zu guter Letzt: Bleiben Sie neugierig auf all die Möglichkeiten, die Sie noch nicht entdeckt haben.